Unsere Radtour 2025

Worpswede liegt an der Hamme. Der Fluß entwässert das Teufelsmsoor zwischen Worpswede und Osterholz-Scharmbeck. Sie mündet in die Weser.
Unser Ziel ist es, Monheim am Rhein, Stromkilometer 707 bis 717 mit unseren eBikes zu erreichen.
Etappe 4: Petershagen – Minden – Monheim am Rhein
250731
Vor sieben war für mich die Nacht zu Ende. Für meine Frau wohl schon früher. Mit: „Ich bin schon so lange wach“, wurde ich begrüßt.
Das Frühstücken im Hotel war okay. Doch das im „Hotel zum Posthof“ konnte es nicht toppen. Dieser innerliche Vergleich sei mir gegönnt.
Mit der Routine der letzten Tage, waren die Packtaschen schnell klar. Kurz nach acht Uhr, Aufladen und los. Auf den 12,3 Kilometer, fast durchgängig am Ufer der Weser entlang, zum Mindener Hbf


konnten wir 2 Storchenpaare beim Frühstücken kurz beobachten. Fährt man auf Minden zu, sieht man von Ferne ein wirklich imposantes Gebäude, das zur Schleuse gehört. Leider hatten wir keine Zeit, um mehr zu erfahren.

Am Ufer stand ein Fahrrad mit einem “Wohnwagen”. Ein Mann stand davor und aß. Man konnte sehen, dass im Kasten, der auf dem Fahrradhänger stand, eine Liegevorrichtung und eine kleine Küche eingebaut waren. Ich hätte es gerne fotografiert. Doch uns drängte die Zeit. Um 9:28 Uhr sollte der RE abfahren.
Bahnfahrt
Am Bahnhof angekommen, stand unser Zug, RE 6 abfahrbereit. Es war ein Leichtes, mit den beiden Rädern in das leere Abteil einzusteigen und die Röder zu positionieren. Gefühlt fuhr der RE ab, als alles mit den Rädern geklärt und sie sicher fixiert waren.

In Bielefeld wurde der bis dahin recht überschaubar genutzte RE überlaufen. Zahlreiche Menschen mit großen Koffern oder riesigen Rucksäcke suchten Platz. Die Anzahl der Kinder stieg gewaltig an. Von zwei Männern wurde ich kurz angesprochen. Beide waren mit ihren Familien auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen.
Bis Hamm / Westfalen war der RE auf die Minute pünktlich. Doch dann erreichte die Nachricht von einem Stellwerksausfall in Duisburg den Zug und uns Reisende. Stress für viele, die mit dem RE zum Düsseldorfer Flughafen fuhren. Der RB wird von Dortmund aus umgeleitet weil er nicht durchs Ruhrgebiet fahren kann. Nächster Stopp Düsseldorf Hbf. Die voraussichtliche Verspätung von 15 – 20 Minuten, konnte nicht eingehalten werden. Das es 40 Minuten wurden, hat uns nicht beschäftigt. Allerdings viele andere. Die Stimmung war in Teilen sehr aufgeladen. Die beiden Männer konnte ich mit meinem lokalen “Insiderwissen” beruhigen. Vom Hbf fahren mindestens zwei S-Bahnlinien in den Düsseldorfer Flughafen. Ein Blick in die DB App belegte meine Aussage.
Aus den News von WDR, Tagesschau und Spiegel ging hervor, dass vorsätzlich Feuer in Kabelschächten gelegt wurde.


Der Bilker Bahnhof hat einen richtig großen Aufzug. Beide bepackten Fahrräder und wir, passten problemlos in die Kabine.
Innerlich hatte ich Druck. Durch die Verspätung rückte die in den Radars gezeigte Gewitterfront zeitlich immer näher. Auf eine Dusche hatte ich keine Lust. Vielleicht war mein vorgegebenes Tempo zu hoch bei der schwülen Luft.
Zuhause
Meine Partnerin stieg völlig erschöpft von ihrem Fahrrad und war alles andere als klar im Kopf. Ich habe sie in die Wohnung dirigiert, wo sie trinken konnte.
14:09 Uhr haben wir die Räder abgepackt.
Irritierend musste ich zur Kenntnis nehmen, dass unsere Wohnung ihr auf Anhieb nicht mehr vertraut war. Selbst nach dem Schlafen hatte sich das noch nicht geändert. Auf den morgigen Tag bin ich gespannt.
Wer die vergangene Wochen Revue passieren lässt wird von viel Regen erzählen. Es mag geschönt oder verrückt klingen. Wir sind an keinem Tag nass geworden. Es hat entweder vor oder nach uns geregnet. Zweimal haben wir vorsorglich Regenhosen übergestreift. Unnötig. Es kam kein Regen. Ich bin froh darüber.
302,5 Kilometer hat Komoot für uns in den vergangenen Tagen notiert. 67,6 Kilometer davon fuhren wir rund um Worpswede und das Teufelsmoor. Mit 217,5 Kilometer entlang der Weser, war dies der längste Teil unserer Rückreise. 17,5 Kilometer haben wir vom Bahnhof Düsseldorf-Bilk nach Monheim zurückgelegt.
Für meine Frau eine beachtliche Strecke. Für den Ruhrradweg haben wir 2024 350,78 Kilometer im Sattel gesessen.
Auf den Punkt gebracht
Ich werde in den kommenden Tagen darüber nachdenken was mein Fazit ist und es hier hinterlassen.
Mit Familie und Freunden werde ich meine Erfahrungen besprechen und was sich daraus für die Zukunft ergibt.

Etappe 3: Nienburg – Petershagen
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Gestern Abend habe ich mit Komoot die Strecke für heute überarbeitet. Zu Hause am Mac hatte ich alle Strecken geplant und abgespeichert.
Nach dem Lesen der in der Touristeninformation gefundenen Prospekte des “Westfälischen Storchenmuseums” und über die 11 Mühlen in und um Petershagen, habe ich die heutige Route angepasst. Es ist schon toll, wie gut das Bearbeiten von Routen klappt.
Währen der Tour habe ich das iPhone am Lenker offen und folge der Navigation von Komoot. Die Kombination aus Case und Halterung von SP-Connect ist klasse. Ein Akku in der Lenkertasche versorgt das iPhone mit Strom. Sehr praktisch.
Frühstück
Erneut ein tolles Frühstück. Gestern war ja nichts los. Heute, um 8 Uhr waren bereits drei Tische mit Radfahrer:innen besetzt.


Für die zwei Übernachtungen mit dem guten Frühstück haben wir 210 € gezahlt. Wir sind uns einig, dass es uns im Hotel gefallen hat. Wir empfehlen es und sollten wir in Nienburg erneut Station machen wollen, fragen wir hier nach.
“Jetzt fahren wir nach Hause.” So die Aussage beim Packen für die letzte Tagestour. Ich: Nein, wir fahren bis Petershagen und morgen nach Monheim. Sie: “ich dachte”. Stille.
Letzte Tagestour
Die ersten beiden Kilometern raus aus Nienburg waren ohne Unterstützung des Boschmotors zu schaffen. Doch dann ging es in diesen Windkanal. Über mehr als sechs Kilometer sammelten wir Erfahrungen, die uns eine miserable aerodynamische Qualität bestätigten. Ich war froh, dass ich mit „Tour“ eine spürbare Unterstützung unter den Beinen zur Verfügung hatte. Zeitweise stellte ich “Sport” beim anderen Rad ein. Windbretter hatten wir an diesem Tag noch mehrere zu bohren.

Recht viele Paare, kleinere Gruppen und vor allem Frauen und Kinder kamen uns entgegen. All die nach Norden radelnden taten es mit kräftigem Rückenwind.
Wie bereits am Montag stellte ich fest, dass von einer Dichte an Einkehrmöglichkeiten keine Rede sein kann. Theoretisch radeln wir ja in der Hochsaison.
Was ich nach so vielen Jahren noch immer nicht mag sind die mit Betonplatten gepflasterten Wege. Gefühlt waren es heute recht lange Passagen, über die wir rollten.
Überrascht hat mich die intensive Abbau von Kies und Sand. Hier entsteht eine neue Kulturlandschaft und eine alte verschwindet für immer. Auf den Infotafeln wird dies positiv getextet. Räume für Naturschutz entstehen und die touristische Nutzung für den Wassersport werden als zukunftsträchtige Konzepte dargestellt. Ob das so sein wird?


Auf den vorhandenen Wasserflächen tummelten sich hunderte von Gänsen. Ob die auf der Durchreise waren? Die Baggerseen entlang der Weser begleiteten uns. Zwischen zwei Seen stand eine Infotafel die auf das „Kloster Schinna“ hinwies. Das haben wir uns dann einmal angeschaut. Höre ich das Wort Kloster, dann assoziiere ich eine bestimmte Bauweise, die in jedem Fall eine Umfriedung beinhalten. Dem war ganz und gar nicht so. Die Fassaden legen Zeugnis davon ab, dass die für ein Kloster charakteristischen Gebäude umgestaltet wurden. Der Fachwerkglockenturm zur Fachwerkkirche, ist schon besonders.

Wir lassen Niedersachsen hinter uns und sind wieder da, wo wir immer gelebt haben. In Nordrhein-Westfalen.

In Schlüsselburg haben wir auf einem Gebäude ein Storchennest ohne seine Störche gesehen. Im Nachhinein hätten wir uns den Ort mit seinem Scheunenviertel ansehen sollen. Ein anderes Mal.
Bis zur Staustufe waren es nur wenige Meter.

Jüdischer Friedhof in Heimsen
Nachdem wir die Staustufe Schlüsselburg überfahren und uns in Richtung Döhren orientierten, lag unvermittelt ein kleiner alter Friedhof auf der linken Seite. Fast wäre ich achtlos an einem kleinen Schild „Jüdischer Friedhof“ vorbei gerollt.



Region der Störche und Mühlen
Nach den 41 Störchen am Montag waren 5 Störche und drei bewohnte Nester die wir entdeckten, nicht gerade viel. Unsere Erwartungen lagen höher.
Das besondere Highlight für heute, das “Westfälische Storchenmuseum” hatte geschlossen. Vor dem Hof saß eine Frau und schnitt in aller Ruhe große Gemüsezwiebeln. Hätte ich den Prospekt in ganzer Länge studiert, wäre das nicht passiert. Die Öffnungszeiten sind abgedruckt.
Immerhin durften wir dort die Toilette im Museum nutzen.

Meine Sorge, das Szenario von Montag könne sich wiederholen, hat sich nicht erfüllt. Die letzten fünf Kilometer wurden von meiner Frau langsamer zurückgelegt. Ich denke, ein Sättigungsgefühl stellte sich ein. Es ist genug für heute.
Am Ortseingang von Petershagen mussten wir einer Umleitung folgen. Zwei Jugendliche am Straßenrand fragte ich nach einem Eiscafé.
Sie vier Kugeln Eis, ich drei mit Sahne. Sehr lecker und es tat richtig gut nach 50 Kilometer im Sattel einmal länger irgendwo zu sitzen. Das Thermometer an einer Tankstelle offerierte 24 Grad Lufttemperatur. Da der Himmel bewölkt war, wird es wohl so gewesen sein.





Kurz vor 15 Uhr rollten unsere Räder auf den “Balkes Morhoff” in Petershagen. Unser Zimmer Nr. 2 ist geräumig. Das Bad klein und könnte besser sein.
Nach dem Auspacken haben wir uns beide erst einmal nach 53,9 Kilometer eine Liegepause gegönnt.
“Wir schlafen hier? Ich dachte wir fahren nach Hause.”, waren ihre geäußerten Gedanken nach dem sie wieder wach wurde. Ich: Nein. Morgen machen wir uns auf den Weg nach Hause.


Wir haben darauf verzichtet noch einmal in die Altstadt von Petershagen zu fahren und haben im Restaurant des Hotels gut gegessen.
Einig waren wir uns, dass wir auf einen Nachtisch verzichten. Langsam verstehe ich den Sinn von Seniorenportionen.


Die letzten 700 Meter bis zum Hotel hatte ich eine halb schlafende Frau an meiner Seite. Im Zimmer angekommen, kurz ins Bad und dann um 21:20 Uhr im Bett verschwinden. Wenige Minuten später war sie auf ihrer Nachtreise. Meine Zeit um diesen Eintrag zu verfassen, den Ablauf für morgen checken und zur Kenntnis zu nehmen, was in der Welt heute so alles geschah.
Okay. Morgen reisen wir zurück nach Monheim am Rhein. Drei weitere Etappen waren geplant. Alles abgesagt. Es geht ihr nicht gut. Selbst das geliebte Rad fahren saugt sie aus. Erschöpfung nehme ich wahr. Ohnmächtig ist meine Frau der Dynamik, die ihre Erkrankung entwickelt, ausgeliefert. Was bleibt mir übrig als jeden Tag an ihre Möglichkeiten anzupassen. Genug ist besser als zu viel. Dann geht es morgen nach Minden um von dort mit dem RE nach Düsseldorf zu fahren. Wir verlassen den RE dann in Düsseldorf und schauen,wie wir von dort nach Hause kommen.
Zu Hause angekommen werde ich einiges im Reisebericht noch mit Links versehen. Das macht es einfacher, sich zu informieren.
Ruhetag in Nienburg
250729
Eine verdammt gute Nacht. Mehr davon.
Mein Versuch gestern Abend nach dem Stress den Blog zu füllen, ging schief. Meine Augen hatten genug vom Tag. Schluss. Ende. Eindeutig war ihre Botschaft: Schlafen! Keine Chance, ich bin mit dem iPad auf den Knien eingeschlafen. Ich habe tief und fest geschlafen. Erst kurz vor sieben Uhr habe ich dem Druck meiner Blase nachgegeben und bin ins Bad. Bis zum Wecken durch die Kirchenglocken um acht Uhr habe ich gut im Bett verbracht.
Ein köstliches und besonders schön arrangiertes Frühstück wurde uns kredenzt. Auf einer Etagere war fast alles künstlerisch angerichtet. Gemüse, verschiedenste Früchte, sehr unterschiedliche Sorten von Käse und Wurst. Zu viel für uns. Wirklich außergewöhnlich, einfach toll, wertschätzend. Ein toller Einstieg in den Tag.

Entschieden
Der Tag. Meine Entscheidung ist gefallen. Am Donnerstag werden wir die Tour beenden und mit dem RE von Minden bis Düsseldorf und mit der S-Bahn nach Langenfeld fahren.
Das Hotel in Rinteln ließ sich kostenfrei stornieren. Aus Bad Oeynhausen bekommen wir nichts zurück. Die Erstattung wurde abgelehnt. 90 €, ärgerlich, doch zu verschmerzen. Mein Buchungsfehler. Den Stopp in Bielefeld, habe ich per SMS gecancelt. Ab Donnerstag kann unser Kalender neu gefüllt werden. Meine Frau, mit im Zimmer sitzend, hat nicht verstanden was ich da tat.
Entdeckung
Wir sind zu einem Stadtspaziergang aufgebrochen. Die St. Martinskirche ist eine Offene Kirche. Ein schöne, luftiger und heller Raum. Offensichtlich waren Fachleute dabei den Sanierungsbedarf an den Wänden festzustellen und zu diskutieren. Sie wurden von einer Mitarbeiterin der Kirche gebeten, uns nicht zu stören.

In der Kirche gibt es einen Bereich für Anliegen, für Fürbitten, für Trauer und Stille. Um einen mit Sand gefüllten Kerzenring stehen Stühle. Das Innere des Rings wird von einem Vers aus dem Römerbrief, Kapitel 12, Vers 12, gehalten. „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beständig im Gebet“.
Ich bat meine Frau eine Kerze für uns anzuzünden. Sie tat es, stellten sie in den Kreis und wir setzten uns vor diesen Ring. Dieser Raum ist in diesem Moment wichtig für mich. Denn die Worte sind mein Konfirmationsspruch (1970) und er wird der Text sein, über den einmal bei meiner Beerdigung gepredigt wird. Es ist mein Lebensmotto. Ich habe ihn für mich verstanden und verinnerlicht.
Tränen flossen bei meiner Partnerin. Für sie ist der gestrige Tag vergangen. Auf vieles, was ich ansprach, hatte sie keinen Zugriff mehr. Ruhig und in einfachen Worten habe ich ihr wiederholt gesagt, sie trage dafür keine Verantwortung, dass wir die Tour verkürzen. Ich habe erkannt, dass sie an den Rand ihrer Kräfte gekommen sei, das alles, was passiert und von ihr gefordert wird, sie nicht mehr verkraften kann. Einfach überfordert.
Sie hat später erneut unter Tränen gesagt, dass es ihr leid tue, dass sie mir unsere Reise kaputt gemacht habe. Nein, habe ich ihr gesagt. Das hast Du nicht. Wenn meine Sarkoidose oder mein Astma aktiver wäre und ich Schwierigkeiten beim Atmen und Luftnot hätte, dann müssten wir darauf Rücksicht nehmen. Und jetzt ist es an der Zeit, auf Dich und Alzheimer Rücksicht zu nehmen.
Der Vergleich mit mir und meiner Erkrankung, hat funktioniert.
Spaziergang
Uns hat der zweite Spaziergang durch die Stadt gefallen. Gestern war alles trüber und überschattet vom Stress. Heute klarer und heller. In der Touristeninformation haben wir für morgen Informationen rund um Petershagen eingesammelt. Störche und Mühlen haben es Coni angetan. Dann werden wir es angehen und schauen, was wir entdecken. Störche haben wir bislang nicht entdeckt. Dafür ein ausgestopftes



Spürwildschwein. Die Luise. Das Museum öffnet leider erst morgen Vormittag und da sind wir dann schon unterwegs. Mit einem Schmunzeln haben wir die Nasen an die Fensterscheiben gedrückt.

90 Minuten Mittagspause unter die Bettdecke waren für meine Partnerin eine gut investierte Zeit. Am Nachmittag sind wir erneut kreuz und quer durch die Altstadt gelaufen. Langweile? Fehlanzeige.


Mich faszinierte vor allen Dingen, wie unterschiedlich doch Fachwerkhäuser in unterschiedlichen Epochen gebaut wurden. Im Rathaus wurden Gesellenstücke der Tischler:innen ausgestellt, die von den Besucher:innen bewertet werden konnten. Meine Stimme hat der Schreibtisch einer Tischlerin bekommen.
Gedenken
Das Konzept eines offenen Klassenzimmers für einen „Erinnerungslandschaft – Gedenkstätte am Weserwall“ zu nutzen, war mir neu. Ich hadere seit langer Zeit mit heroischen Gedenktafeln, Monumenten und glorifizierten Mahnmalen für die (sinnlos hingemetzelten) Soldaten und Zivilisten. Wieso fehlen die Mahnmal die anklagen, dass dies geschah? Warum nicht die benennen, die das befehligten und „durchzogen“ und so gut wie nie zur Rechenschaft gezogen wurden?
Gedenken der Gefallenen? Für mich eine fatale Mischung aus vorgegaukelter Betroffenheit und verzweifelter Suche nach etwas, was sich wie „Sinn“ verkaufen lässt. Sinnlosigkeit und Verbrechen stehen über dem Sterben von 1914 / 1918 und 1933 / 1945.


Wer, vor die Wahl gestellt, zu leben oder seinen Namen in einem Steinblock verewigt zu sehen oder „versehrt“ oder traumatisiert aus dem Krieg zurückgeschmissen zu werden, hoffnungs- und arbeitslos, wer schreit denn da: Ja, ich will?
Themenwechsel.
Kulinarische Entdeckung
Ich hatte gestern die Pizza meiner Frau probiert und mir schmeckte sie sehr gut. Besonders gefallen hat mir, dass der Rand so locker war. Mich als Pizzafan zu bezeichnen ist falsch. Doch heute wollte ich gerne eine Pizza essen.
Wir sind wieder ins

gegangen.
Gestern war es brechend voll. Die junge Servicekraft, die uns gestern bediente, tat es auch heute. Sie wusste noch genau, was meine Frau bestellt hatte. Krass. Und das bei vollem Haus.
Während unserer Zeit am Tisch hatte ich reichlich Gelegenheit, die junge Frau zu beobachten. Das Restaurant füllte sich zusehends.
Nach der Pizza bestellte ich mir einen heißen doppelten Espresso. Meine Frau hatte Lust auf einen Nachtisch. Ich bat darum, den Lava-Kuchen erst etwas später zu servieren. Er kam dann auch etwa eine Viertelstunde später. Doch meine bessere Hälfte war irritiert. Wer hat das bestellt? Du, war meine Antwort. Noch immer irritiert schaute sie mich an. Und der Lava-Kuchen verschwand Löffel für Löffel.
Beim Bezahlen an der Theke habe ich mich dafür entschuldigt, dass ich sie immer wieder beobachtet habe. Sie hatte es wahrgenommen. Doch hat es sie nicht genervt. Morgen reisen wir ja ab und da habe ich ihr ein erfülltes und gelingendes Leben gewünscht. Ihre Antwort darauf: Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Warum nicht.
Vorabend
Die Sinne schien und das abendliche Licht hat die Häuser der Altstadt erstrahlen lassen. Das haben wir als Einladung verstanden und sind noch einmal durch die Gassen gestreift. Kaum jemand ist uns begegnet.
Und was machen wir morgen? Die Frage habe ich heute x Mal gehört und beantwortet.
Für die Tour haben wir uns mit Müsli-Riegeln, Wasser und einer Schorle eingedeckt. Meine Uhr werde ich morgen früh so programmieren, dass ich alle 45 Minuten daran erinnert werde, einen Müsli-Riegel und Wasser anzubieten.
Heute hat meine Frau mehrfach über ein Wundgefühl am Po geklagt. Ein bei Radreisen nicht seltenes Phänomen. Mit Creme versuchen wir das in den Griff zu bekommen.
Etappe 2: Verden an der Aller – Nienburg
250728
Eine kurze Nachtruhe. Das Bett und ich, passten nicht zusammen. Egal, ist Geschichte. Um 5 Uhr Toilette. 5:50 Uhr ruft meine Frau: Peter. Der Klang ihrer Stimme sagt alles: Sie ist unpässlich. Assistenz, 2 Imodium.
Eine Stunde lagen wir noch auf dem Bett. Obwohl ich meine Augen schließe, schlafe ich nicht mehr ein. Duschen, Kleidung klären und die nächste Unpässlichkeit überkam sie. In solchen Situationen läuft alles ruhig und routiniert ab. Nichts spricht dagegen, dass wir frühstücken.
Das vielfältige Frühstücksbuffet ist schmackhaft. Meiner Frau gefällt es. Ihr Tee ist sehr gut. Dass die beschriebenen verschiedeneren Kaffeevariationen aus gutem Filterkaffee und wahlweise mit normaler Milch, laktosefreie Milch oder Hafermilch sich zusammensetzen, kann als eine zutreffende Beschreibung gewertet werden. Meine Erwartung, war eine andere. Ich bleibe bei schwarzem Kaffee.
Wir waren die ersten Gäste im Frühstücksraum. Ein Pärchen, das nach uns den Raum betrat, er vielleicht Mitte / Ende fünfzig, sie Ende dreißig / Anfang vierzig waren verspielt, kurze Berührungen am Po, mit einem Finger am Arm neckend entlangstreifen und bedacht, den Kontakt untereinander nicht zu verlieren. Augen, die sich suchten. In meiner Vorstellung war das jetzt ihr zweites Frühstück.
Nach dem Zähneputzen: Peter. Jetzt war klar, sie braucht Zeit. Ist ja noch vorhanden. Und so schläft meine Frau noch bis 9:45 Uhr. Dann wollten wir los.
Meine Frau: Jetzt fahren wir nach Hause.
Ich: Nein. Nienburg ist unser Ziel. Noch 8 Tage sind wir unterwegs.
Meine Frau: Sie lacht schallend. Stimmt doch gar nicht.
Ich: Doch. Das ist unsere Fahrradtour, die wir vor sehr langer Zeit geplant haben.
Meine Frau: Ungläubig schaut sie mich an. Schweigt.

130 € hat uns diese Nacht inklusive Frühstück gekostet.
Der Ladestand der Akkus unserer Fahrräder wird jeweils mit 4 Balken angezeigt. Im Modus „Eco“ wird die Reichweite mit 80 Kilometer und bei „Tour“ mit 52 Kilometer angegeben.

50 Kilometer ist die heutige Etappe lang. Zwischen 14 und 15 Uhr sollten wir in Nienburg ankommen, so mein Plan.
Seit gestern wissen wir ja, dass Teile des Radweges mit „Historischem Pflaster“ ausgelegt sind. Heute haben wir zahlreiche kürzere und längere Abschnitte, die historisch gepflastert sind. Auf dem Pflaster lässt sich nicht flüssig fahren. Leider sind nicht alle Seitenstreifen breit und gut befahrbar.
Weserwehr
Erstes Pausenziel ist Hoya, etwa in der Mitte der Strecke. Auf dem Weg dorthin führt und Komoot über das „Weserwehr“. Toller Ausblick. Was nicht in der Wegbeschreibung steht ist, dass wir unsere halb abgepackten Fahrräder 2 x 16 Stufen hoch und wieder hinunter tragen müssen. Hoch habe ich mich gequält. Abwärts war es leichter, denn da musste ich nur mit den Bremsen arbeiten.

Diese Strecke ist nur für Menschen ein Vergnügen, die mit leichtem Gepäck und einem leichten Rad unterwegs sind. Muskelkraft sollte vorhanden sein.

Uns entgegenkommenden Radwanderer hätte ich warnen sollen, oder?
Unterzuckert. Ein Phänomen, das ich gut kenne. Nicht selten ist meine Frau betroffen. So auch heute Vormittag. Ein halber Apfel und Wasser etwa 12 Kilometer vor Hoya haben nicht ausgereicht. Sie ist gereizt. Ich kann nicht mehr, sagt sie und wirft mir vor, nicht auf sie zu achten.
Ich: Kannst Du mal was sagen und mich nicht so anmachen. Ich schaue die ganze Zeit in den Rückspiegel.
Sie: Ich kann nicht mehr.
Ich gebe ihr Wasser, packe einen Müsliriegel und einen Keks aus, die sie ißt. Bislang ist sie im Eco-Modus gefahren. Ab jetzt ist „Tour“ angezeigt.
Wir hatten heute mehr als genug Gegenwind. Besonders interessant ist das wiederkehrende Maisfeld Phänomen. Links des Weges steht ein Maisfeld. Rechts ist frei. Der Wind, der einen erreicht ist rechts kühl. Links ist die Luft schwächer und angewärmt durch das Maisfeld. Ist man am Maisfeld vorbei, ändert sich das schlagartig.
Zwei Kilometer vor Hoya wurde ich erneut mit einer unterzuckerten Partnerin konfrontiert. Nicht gut. Ich entschied, nach dem ich ein Fahrzeug angehalten und nach Cafés gefragt hatte, ein Eiscafé anzusteuern.
30 Minuten Pause mit Eis und Kakao. Das war genug Zucker.
An unseren Fahrrädern stehend, wurde meine Frau von einer älteren Dame angesprochen. Diese war dabei meiner besseren Hälfte ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Sie fand überhaupt keinen Punkt. Dazwischen kommen, nicht möglich. Meine Unruhe stieg, da sie immer neue Themen rund um ihren verstorbenen Mann, ihre erwachsenen Kinder und Enkel, ansprach. Bestimmt 10 Minuten brauchte ich, um uns zu verabschieden. Nicht ohne ihr ein noch gutes Leben zu wüschen.
Meeting der Störche
Bis Hoya hatten wir nur einen Storch zu Gesicht bekommen. Mager.

Doch in Schweringen wohnten wir einer Storchenversammlung bei. 39(!) Störche befanden sich auf einem großen Acker, der gerade umgepflügt worden war. 39. So viele habe ich noch nie auf einem Raum gezählt.
Fotografisch war die Gruppe weder mit meinem iPhone noch der X100V zu erfassen. In Summe waren es nun 40 Störche.
Dem Ziel näher, oder?
Rund 7 Kilometer vor unserem Nienburg gab es einen erneuten Einbruch. Heftige Vorwürfe schleuderten mir entgegen. Überrumpelt und zu Unrecht fühlte ich mich angeklagt.Je näher wir dem Ziel kamen, um so langsamer wurde unsere Geschwindigkeit. Fuhr ich langsamer, reduzierte sich bei meiner Frau das Tempo. Fast Schiebetempo erreichten wir.Das „Hotel am Posthof“ erreichten wir schon kurz nach 14 Uhr. Wir wurden herzlich empfangen und konnten einchecken. Ein einfaches, preiswertes Zimmer.

Nach dem Bezug des Zimmers, dem Ausräumen aus den Radtaschen war Ruhezeit angesagt. Coni schlief mehr als 1:30 Stunden.
Da der große Regen bereits in Nienburg runter gekommen war, sind wir zuversichtlich zu einem ersten Spaziergang durch das Städtchen aufgebrochen. Coni wiederholte häuft eine Art Zustandsbeschreibung: „alles ganz schön alt“. In der Tat gibt es sehr viele Fachwerkhäuser in sehr unterschiedlichem Zustand.

Es dauerte nicht sehr lange und die Krise flammte wieder auf. Ihren Höhepunkt erreichte sie beim Essen im Restaurant. Über ihr Gesicht rollten die Tränen, sammelten sich im Bufftuch und gefühlt mit jeder Träne wiederholte sie den Satz: Ich will nach Hause.
Ich schaute sie an und schwieg. Innerlich diskutierten meine Stimmen. Mir war klar,
Morgen früh entscheide ich, ob wir bereits am Donnerstag oder am Samstag nach Hause fahren. Der Stopp in Bielefeld entfällt in jedem Fall.
In meinem Kopf begann die Planung. Das Hotel in Rinteln kann ich noch absagen. Petershagen und Bad Oeynhausen sind nicht mehr kostenfrei zu stornieren.
Über unsere Reise nach Berlin / Chemnitz im September werde ich neu nachdenken müssen. Tendenz radikal verkürzen oder sogar ganz stornieren.
Scheiße (Sagt man nicht. Ich weiß. Und dennoch.) Reisen muss ich neu denken.

Erstaunt war ich über die Durchschnittszeit. Gefühlt lag die deutlich darunter.
Etappe 1: Worpswede – Verden an der Aller
250727
Heute startet der zweite Teil unserer Reise. Es geht von nun an mit den eBikes in Richtung Monheim am Rhein.
Ich habe sehr gut nach diesem Wahnsinnskonzert von Max Herre und Joy Denalane, geschlafen. Beglückt war ich. Erstaunt über meine Emotionen. Begeistert von dem, was die Musik in mir bewirkt. Eine Kraftquelle.
Erst um 8:30 Uhr wurden wir durch die Erinnerung an die Tabletteneinnahme durch mein iPhone geweckt.
Nach dem kurzen Frühstück passierte, was ich befürchtet hatte. Meine Frau war unpässlich, fertig, kraftlos, ausgelaugt. Nur keine Panik, sagte mir mein Kopf. Meine innere Stimme war deutlich zu vernehmen: „Wir kriegen das schon hin.“ Nach meinem Support saß meine Partnerin in sich versunken, schweigsam auf einem Stuhl.
Rund um sie herum wurde von unserer Tochter und mir gewirbelt.
Räder bepacken
Mein etwas hektisches Packen setzte ein. In diesen Momenten, bin ich fokussiert und lasse mich nicht ablenken. Ein längeres Zeitfenster ohne Regen war in beiden Wetter-Apps deutlich zu erkennen. Die Regenradar-Filme waren sich mal einig. Eine Radtour ohne Regen, kann möglich sein. Das musste ausgenutzt werden. Unsere Vermieterin hatte uns gestern auf meine Anfrage, ob es möglich wäre erst gegen 14 Uhr das Objekt zu verlassen, zugestimmt. Doch nun diese Möglichkeit, ohne Regen zu fahren.
Meine Tochter verstand es, ihre Mutter zu aktivieren, damit sie ihr beim Packen des Autos behilflich sei. Das funktionierte. Meine Tochter nahm mich bei Seite und sagte mir: „Die Mama kann jetzt gut eine Umarmung von DIR gebrauchen.“ Ja. Wenn ich in meinem Tunnel bin, dann sehe ich andere, meine Frau, nicht wirklich. Vielleicht wollte ich es auch nicht. Mir lag und liegt so viel daran, mit ihr diese Radreise zu machen.
Kein Regen in Sicht und dennoch bestand ich darauf, dass wir schon zum Start unsere Regenhosen überziehen. Ihr leichter Widerstand war dank der Unterstützung durch unsere Tochter schnell bei Seite gelegt. Auf ihre Regenjacke wollte sie zu Beginn der Fahrt verzichten. Erkennbar schlecht ging es ihr. „Ich bin kraftlos“, sagte sie zu mir, als ich sie in den Arm nahm. Sie nahm ihr bepacktes Fahrrad. Um 10:27 Uhr verließen wir nach dem Fotoshooting mit unserer Tochter und ihrer herzlichen Verabschiedung Worpswede.
Sattel und Pedale
Mein Gedanke. War schön hier. Warum nicht noch einmal hierhin reisen?
Meine Frau verstand nicht, dass wir heute nicht nach Hause fahren. Wieso nicht? Wir fahren noch ein paar Tage mit dem Rad in Richtung Monheim, war meine Antwort. Zufrieden war sie nicht mit meiner Antwort. Doch je länger wir auf dem Fahrradweg rollten, desto mehr hellte sich ihre Stimmung auf.
Auf meinen Vorschlag hin, werden wir jetzt täglich Störche zählen, die wir auf dem Weg sehen. Am Ausgang von Worpswede, waren es vier Störche. Meine bessere Hälfte ist DIE Störchen-Entdeckerin. Genau genommen, das Tierleben entlang der Radwege, nimmt sie wahr und teilt ihre Entdeckungen gerne mit.
Gut eine Stunde saßen wir auf dem Sattel. Ich hielt kurz in Fischerhude an und fragte meine Frau, ob jetzt eine Pinkelpause gut wäre. Zu meiner Überraschung und Freude sagte sie, dass sie gerne etwas essen und trinken würde. Super. Wir hatten zuvor ein Bäckereicafé passiert. Zurück zur Pausenhalle in Fischerhude.

Eine gute Pausenadresse, das „sam“ in Fischerhude.
Der Cappuccino mit Doppel-Shot und das Croissant, die Schokocookies und die Apfelschorle, schmeckten. Überrascht wurde ich mit der Aussage von Coni: „Schmeckt gut, prickelt etwas.“ Seit mehr als einem Jahr hat sie Apfelschorle abgelehnt. Da ist ja Kohlensäure drin. Das soll mal so bleiben.
Eine gute halbe Stunde haben wir pausiert. 33 Kilometer lagen noch vor uns.
Es rollte sich gut. Das Wolkenbild hat mich zuversichtlich gestimmt. Die Prognosen schienen sich zu bewahrheiten.




Auf mein Angebot, noch eine Pause einzulegen, hat meine Frau nein gesagt. Sie wolle lieber fahren. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits mehr als 30 Kilometer hinter uns gelassen. Ich habe angefangen virtuell die Tour-Tore mit den Angaben zur Entfernung zum Ziel anzuzeigen. Hier die 20 Kilometer Marke.
Rund 10 Kilometer vor dem Ziel, in „Eissel“ dachte ich, der Regen kommt. Vielleicht 100 Meter sind wir gefahren und haben uns unter einer riesigen Eiche untergestellt, um das iPhone wasserdicht zu verpacken, da hatte es bereits wieder aufgehört zu regnen. Nach der 5 Kilometer Marke und dort haben wir dann die ersten beiden Storchennester gesehen.

An der 3 Kilometer Marke waren wir bereits auf dem Stadtgebiet von Verden. Weitere drei Storchennester und eine Vielzahl an Störchen in der Luft, auf den Nestern und in den umliegenden Wiesen. Mit den vier vom Beginn der Tour, kamen wir nun insgesamt tauf 25 Störche. Dass die überwiegende Zahl an Störchen in der Nähe einer Stadt zu sehen waren, hat mich erstaunt.
Verden an der Aller
Die 1 Kilometer Marke lag mitten im Pferdezucht- und Turnier Viertel von Verden. Wie sich später herausstellte, sind wir an der „Besamungsstelle Aller-Weser“ achtlos vorbei geradelt.

Das Hotel „Niedersachsenhof“ haben wir deutlich vor der von mir angepeilten Zeit erreicht. Kurz vor 15 Uhr stellten wir, nach 51,7 Kilometer, unsere Fahrräder im dafür geöffneten Saal ab. Zimmer 301 liegt nicht, wie ich es erwartete auf der dritten Ebene. Nein, im 3 Teil des Hotelkomplexes auf ebener Erde, in der Nähe der Fahrräder. Super.

Eine Stunde Pause. Meine Frau fragte, ob sie schon ihr Nachthemd anziehen solle. Auf meinen Hinweis auf die Uhrzeit stand sie auf und sagte: Dann gehen wir noch was raus. Gesagt, getan. Zu Fuß sind wir in die Altstadt gewandert.
Altstadt
Die Altstadt von Verden an der Aller zeigt ähnliche Symptome wie in anderen Kleinstädten. Lehrstände im Innenstadtbereich. Neben sehr schön und aufwendig renovierten Gebäuden sind die Sanierungsbedarfe nicht zu übersehen. Überall wird auf den Reitsport und die Pferden angespielt.
Ein etwas anders gestalteter Garten und die ihn abschließende Mauer hat uns beiden sehr gut gefallen.







Für meine Frau war es nicht verständlich, dass alle „Geschäfte“ verschlossen waren. Sonntag, sagte ich ihr. Ich machte ein Foto

Warum fotografierst Du das?, wurde ich von ihr gefragt. Ich: Weil es für mich ein tolles Motiv ist. Sie: Wir finden nichts zum Essen hier. Ich: Du hast recht, wir werden hier verhungern. Ich lutsche an Deinem und Du an meinem Daumen. Sie: lachte laut los. Ich: lachte mit ihr. Ich: Ich schalte mal auf ernst. Die Restaurants machen erst um 18 Uhr auf. Sie: Was soll ich denn die ganze Zeit machen? Ich: Komm, wir erkunden etwas die Altstadt und schauen auf die Speisekarten von Restaurants. Ich: Wenn ich Dir einen Teller mit Kartoffeln und einen mit Nudeln hinstelle. Welchen nimmst Du dann? Sie: Nudeln. Ich: Wenn ich Dir einen Teller mit Nudeln und einen mit Reis hinstelle. Welchen nimmst Du dann? Sie: Nudeln. Ich: Okay. Dann ist das klar. Wenn ich ich Dir Nudeln mit Meeresfrüchten und Nudeln mit Fisch anbiete. Für was entscheidest Du Dich? Sie: Nudeln mit Fisch. Ich: Dann ist alles klar. Wir können suchen.
Bei einem italienischen Restaurant wurden wir fündig. Auf der Speisekarte stand, dass Pastagerichte auch als kleine Portion angeboten werden. Super. Meine Frau wollte dies.
Wir bestellten dann kleine Pastagerichte. Serviert wurden die großen Portionen. Berechnet wurde die bestellte kleine Portion. Leider ging so viel zu viel Essen in die Abfalltonne. Geschmeckt hat es.
Nach 51,7 Kilometer auf dem Rad kamen so noch 7,4 Kilometer zu Fuß hinzu. Sportlich.
Die letzten 10 Kilometer der „Tour de France“ konnten wir noch von unserem Bett aus verfolgen.
Kurz von Sender 1 auf 2 zappen und den Rest des EM Finales zwischen Spanien und England anschauen.